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Die eigenen Eltern pflegen – und wenn ja: wieviel?

Wann ist man eigentlich pflegende*r Angehörige*r?


Vor Kurzem hat mir eine Freundin eine WhatsApp mit einem Zitat geschickt:

"Eltern brauchen unsere Tränen nicht, wenn sie sterben. Sie brauchen unsere Umarmung, unser Lächeln, unsere Liebe und Pflege, solange sie noch am Leben sind".

Über das Zitat haben wir uns dann einige Zeit so hin und her geschrieben, denn es hat uns sehr beschäftigt.

Sich kümmern oder pflegen?

Was bedeutet "Pflege" bzw. jemanden zu pflegen? Hast du dich das auch schon einmal gefragt?

Der Duden definiert das Wort „Pflege“ mit „sorgende Obhut.“

Also: Sorge (haben) steckt drin.

Und über das Verb „pflegen“ sagt der Duden weiter: sich sorgend um jemanden (der krank, gebrechlich ist) bemühen, um ihn in einen möglichst guten (gesundheitlichen) Zustand zu bringen oder darin zu erhalten.

Nochmal zurück zu meiner Freundin und unserem WhatsApp-Austausch. Sie hat nämlich noch folgendes an mich weiter geschrieben:

"Das (Pflegen) ist für mich auch nicht nur "selber machen", sondern vielleicht auch gerade weil man es selbst nicht kann - aus welchen Gründen, sich zu kümmern, dass es trotzdem gut geht.“

Spannend, welche Fragen diese Aussage dann wieder nach sich zieht.

3 Fragen, die du dir als sorgendes/pflegendes Kind stellen solltest

Falls du zu den vielen sorgenden und pflegenden Kindern gehörst, die sich um die eigenen Eltern kümmern, kennst du diese Fragen vielleicht, weil du sie dir schonmal selbst gestellt hast:

1. Was kann das ganz konkret heißen: "sich kümmern“ und „pflegen“?

2. Wieviel muss/kann/will ich mich überhaupt um die pflegebedürftigen Eltern/ den Elternteil kümmern?

Und wenn ich mir darüber (also über Frage 2) klar geworden bin:

3. Wie kommuniziere ich das meinen Eltern, den anderen Familienmitgliedern und meinem Umfeld gegenüber?

Die möglichen Antworten auf die drei Fragen sind komplex und umfangreich. Ich werde noch weitere Beiträge dazu schreiben, soviel ist sicher.

Schauen wir uns hier zuerst einmal die Frage 1 und Antworten darauf an:

Sich um die Eltern kümmern und sie pflegen: das kann es konkret bedeuten  

Im letzten Blog-Beitrag habe ich schon einige Aufgaben aufgelistet, die vor allem auch Distance-Caregivers, also Angehörige, die aus der Ferne pflegen, übernehmen können. Weil auch das ein erster Einstieg in die Thematik war, werde ich das „Pflegen aus der Ferne – die möglichen Aufgaben“ im nächsten Blog-Beitrag vertiefen.

Heute möchte ich einmal ganz allgemein mit Blick auf alle sorgenden, pflegenden Kindern, einen Gedanken teilen:

„Pflegende*r Angehörige*r“ sein, das heißt nicht, dass sie auch zwangsläufig die Pflege (zum Beispiel ganz konkret die körperliche Pflege) selbst übernehmen müssen!

In meinen Beratungen höre ich das immer wieder, dass ratsuchende Kinder ein ganz schlechtes Gewissen haben, weil sie nicht selbst die pflegerische Unterstützung wie zum Beispiel die Körperpflege übernehmen können oder wollen.

Die konkrete „pflegerische Unterstützung“ das wäre beispielsweise, dass du wie schon genannt, bei der Körperpflege unterstützt, dabei hilfst das Essen zuzubereiten und zu nehmen, dass du für die notwendige Mobilität sorgst.

Dann gibt es noch den Bereich der „hauswirtschaftlichen Unterstützung“: einkaufen, kochen, putzen, waschen etc.

Für diese beiden Bereiche kannst du dir – wie auch teilweise für die Bereiche, die ich weiter unten noch aufliste – Unterstützung für die Umsetzung holen, und zwar teilweise oder ganz z.B. über ambulante Pflegedienste, Nachbarschaftshilfen, Betreuungsdienste usw. (was dann wiederum auch monetär mit der Unterstützung der Pflegekasse über einen vorhandenen Pflegegrad abgerechnet wird, je nach Pflegegrad in unterschiedlicher Höhe – zum Beispiel über die sogenannten „Pflegesachleistungen“).

Du selbst kannst deinen pflegebedürftigen Eltern/ dem Elternteil sehr viel helfen und geben, was viel mehr auch die soziale Unterstützung betrifft, wie zum Beispiel: mit deinen Eltern sprechen, für sie da sein, ihnen zuhören, ihnen Zuwendung und Aufmerksamkeit geben. Du kannst sie trösten, aufmuntern, Freude bereiten.

Und auch gemeinsame Freizeitaktivitäten können Teil der Pflege deiner Eltern sein – oder dass du für und mit ihnen zusammen Freizeitaktivtäten organisierst. Das könnte sein: mit dir oder einer anderen Begleitpersonen spazieren gehen, alte Fotos anschauen, vorlesen, gemeinsam einen Film anschauen, spielen, Ausflüge machen, Konzerte oder eine Ausstellung besuchen, gemeinsam singen, Musikhören und so vieles mehr.

(Falls du übrigens auf der Suche nach Ideen für das Musizieren mit deinen Eltern bist, schau dir gerne auch einmal mein Projekt Lebenslang Musik an.)

Das alles ist Pflege für die Seele und den Geist! Du leistest mit diesem Teil der Pflege einen wichtigen Beitrag für das mentale und emotionale Wohlergehen deiner Eltern. Und das Wohlbefinden hat wiederum einen großen Einfluss auch auf ihre körperliche Stabilität und Gesundheit. Zudem bleiben deine Eltern durch altersgerechte, anregende Aktivitäten in Bewegung und werden auch kognitiv gefördert.

Falls deine Eltern/ dein pflegebedürftiger Elternteil bereits einen Pflegegrad hat, weißt du, was hier an administrativer Unterstützung nötig ist: die Anträge ausfüllen, sich um die Organisation der Pflegegestaltung kümmern, Recherchen, Telefonate, der Schriftverkehr, im Austausch mit den Ärzten und dem Pflegedienst sein.

Vielleicht unterstützt du auch finanziell? Die finanzielle Unterstützung ist sicherlich sehr unterschiedlich und von Familie zu Familie verschieden. Es gibt Kinder, die ihre Eltern in der Pflegesituation durch Geldleistungen unterstützen, wenn es beispielsweise um Zuzahlungen geht, um Pflegematerial oder auch bei der (anteiligen) Übernahme von Unterkunft und Verpflegung im Pflegeheim, was selbst erbracht werden muss.

Du hast eine Vorsorgevollmacht für deine Mutter/ deinen Vater? Dann kann es sein, dass du als Bevollmächtige*r im Rahmen dieser Vollmacht auch eine rechtliche Unterstützung leistest. Vielleicht übernimmst du auch – weil der betroffene, pflegebedürftige Elternteil nicht mehr selbst entscheiden und rechtlich agieren kann, die gesetzlichen Betreuung und vertrittst deine Eltern gegenüber Behören und Ämtern, vertrittst ihre Interessen und bist Fürsprecher.

Die Unterstützung im Bereich der Wohnraumgestaltung und Mobilität erbringst du dann, wenn du dich um eine barrierefreie Wohnung kümmerst, ein Notrufsystem oder andere Hilfsmittel organisierst. Du begleitest vielleicht zu Ärzten, Apotheken, Therapeuten usw.

Noch ein Punkt zum Schluss dieser Auflistung: auch bei Unterbringung deiner Eltern im Pflegeheim wirst du vielleicht Teil der oben genannten Unterstützungen weiter übernehmen. Und auch dann bist und bleibst du ein*e pflegende*r Angehörige*r – soweit du das kannst und möchtest

Wenn du dir jetzt diese ganze Aufstellung anschaust, dann erkennst du, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, deine pflegebedürftigen Eltern zu unterstützen und sie „zu pflegen“. Diese Möglichkeiten bringen auch Herausforderungen mit sich. Hier unterstütze ich dich gerne und bin an deiner Seite. Vereinbare einfach ein kostenfreies Info-Gespräch mit mir und wir schauen uns deine individuellen Herausforderungen bei der Pflege deiner Eltern an.


Möglicherweise gibt es noch viel mehr auch außerhalb meiner Liste, wie du deine pflegebedürftigen Eltern unterstützen kannst und möchtest. Das ist sehr individuell. Die Unterstützung ist immer auch abhängig vom eigentlichen Hilfebedarf. Vielleicht geht es auch darum, dass du deinen Eltern „Hilfe-Stellungen“ gibst, im Sinn von „Hilf mir, es selbst zu tun“.

So lange wie möglich sollten und möchten deine Eltern sicherlich auch ihre Selbständigkeit behalten. Und das ist meine Empfehlung an dich: überlegt gemeinsam, wo eine komplette Übernahme von Tätigkeiten und Aufgaben nötig ist und wo Hilfestellung dafür ausreichen.

Letztendlich ist die Unterstützung deiner Eltern durch dich eine Frage deiner persönlichen, emotionalen und zeitlichen Ressourcen.

Es ist mir wichtig, dass du dir klar wirst, welche Möglichkeiten der Unterstützung es grundsätzlich gibt und du dir bewusst wirst: du bist ein*e pflegende Angehörige, wenn du Teile der Aufgaben davon übernimmst und andere abgibst bzw. das Abgeben organisierst.

Hier geht es darum eine gute Pflege-Planung zu machen, zu überlegen was du abgeben kannst und an wen.

Und wie ist es beim Pflegen aus der Ferne?

Einige der aufgezählten Unterstützungsbereiche kannst du dann nicht durchführen.  Und trotzdem gibt es immer oft noch so viele Dinge zu tun, sich zu kümmern und zu organisieren. Das kann ein großer Berg sein.

Gerne möchte ich meine Tipps, Strategien und wichtige Maßnahmen in einem (kostenfreien) Online-Workshop teilen:

"Pflegen aus der Ferne. Maßnahmen, Strategien und Tipps, damit die Versorgung und Pflege deiner Eltern auch dann gelingt, wenn du weit(er) weg wohnst".

Ich freu mich, wenn du dabei bist:

www.lebenslang-mensch.de/workshop

Falls DU Unterstützung bei der Reflexion deiner Ressourcen, der Kommunikation mit deinen Eltern und auch bei der konkreten Planung der Pflege und Organisation der Pflege brauchst, dann melde dich gerne bei mir. Wir finden einen Weg und Lösung. Ich unterstütze und begleite dich und deine Familie mit meiner Pflegeberatung und Angehörigen-Begleitung.

Herzlichst,

Anette

 Erste-Hilfe-Maßnahmen

Damit Pflege aus der Ferne gelingt.

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